Deutsche Meisterschaften der Sportschützen 2021
Erfolgreiche deutsche Meisterschaft
Eine ruhige Hand, viel Konzentration und noch mehr Willen haben die beiden Nachwuchsschützen des TuS Kemel 1926 e.V. bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft der Sportschützen in München bewiesen. Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut. Ausgefallene Trainingseinheiten und Wettkämpfe und damit einhergehend die fehlende Erfahrung fielen zu Jahresbeginn der Covid-19 Pandemie zum Opfer. Aber zum Trotz aller zeigte sich, dass auch eine längere Trainingspause nicht zwangsläufig auch eine Leistungsschwächung mit sich führen muss. Sehr schnell wurden die Trainingsergebnisse vor der Zwangspause erreicht, bzw. sogar noch überschritten. Ein weiteres Opfer der Pandemie waren allerdings die im Frühjahr ausgefallenen Qualifikationsmeisterschaften des Bezirkes und des Landes sodass der Deutsche Schützenbund jedem, der die Qualifikationsergebnisse erbringen kann, die Teilnahme an der diesjährigen deutschen Meisterschaft ermöglichte. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit mit zum Teil zusätzlichen Trainingseinheiten des Bezirkskaders wurde der Qualifikationswettkampf auf dem heimischen Stand ausgetragen. Dabei erzielten alle 5 teilnehmenden Nachwuchsschützen sehr gute Ergebnisse. Ende Juli veröffentlichte der deutsche Schützenbund die heißersehnten Limitzahlen für die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft. Nun war klar, Timon Birke und Selina Piorr haben sich mit Ihren Qualifikationsergebnissen die Teilnahme zur deutschen Meisterschaft gesichert.
Am 04.09.21 war es soweit. Nach einer sehr trainingsintensiven Vorbereitungszeit mit unterschiedlichsten Trainingsinhalten hieß es nun die Nerven zu behalten und einen sauberen Wettkampf zu bestreiten. Nach dem Betreten der großen Olympiaschießhalle von München wirken von zwei Seiten jeweils 50 Luftdruckstände auf einen ein. Bei sonst eher beschaulichen 10 Schießständen in den heimischen Vereinen ist dies recht imposant. Wo sich früher bis zu 1000 Schaulustige während den Wettkämpfen tummelten und die einzelnen Ergebnisse auf großen Monitoren verfolgten, ist pandemiebedingt leider nur noch eine bestimmte Anzahl an Angehörigen und Betreuern der Zugang gewährt. All dies heißt es dennoch auszublenden und sich auf seinen Wettkampf zu konzentrieren. Den Anfang machte Timon Birke, der in der Schülerklasse männlich für den TuS Kemel an den Start ging. Nun zeigte sich ob die vergangenen Trainingseinheiten „Früchte“ tragen oder ob alles der Nervosität und Aufregung zum Opfer fällt. Nach der Vorbereitungszeit und dem Probeschießen galt es 20 Wettkampfschüsse unter 10tel Wertung perfekt zu platzieren, so dass im Idealfall eine 10.9 auf dem Monitor des elektrischen Schießstands erscheint. Nach einer kurzen Anfangsphase mit guten 9ern folgte eine sagenhafte Serie mit 5 aufeinanderfolgenden Zehnern, so dass die ersten 10 Schuss mit 97,4 Ringe abgeschlossen werden konnten. Mit 96,3 Ringen wurde die zweite Serie beendet, so dass am Ende ein Gesamtergebnis von 193,7 Ringe von 218,0 möglichen Ringen aufleuchtete.
Einen Durchgang später musste Selina Piorr ebenfalls unter Beweis stellen, dass Sie dem Druck und der Anspannung gewachsen ist und Ihren Wettkampf in der Schülerklasse weiblich bestreiten. Nach einer kurzen nervösen Anfangsphase konnte mit den ersten 10 Schüssen 94,4 Ringe erreicht werden die durch eine sagenhafte 2. Serie mit 101,2 Ringen deutlich übertroffen wurde. Somit war als Endergebnis 195,6 Ringe auf dem Monitor zu lesen.
Sichtlich erlöst und unter dem Abfall der Anspannung konnten sich beide Schützen über ihren letzten Schuss (bei beiden eine 10) und Ihren sehr guten Ergebnissen mit Eltern und Betreuern freuen. Timon konnte in der Schülerklasse männlich unter 74 Startern einen hervorragenden 18. Platz belegen. In der Schülerklasse weiblich hingegen kämpften 166 Starterinnen um die besten Plätze. Dieser Trend ist schon über Jahre hin sichtbar, dass deutlich mehr weibliche Schützinnen in einem deutlich stärkeren Starterfeld zu finden sind. Aber auch Selina erreichte mit einem hervorragendem 51 Platz ebenfalls einen Platz im vorderen Drittel und übertraf wie auch Timon sämtliche Erwartungen.
Timon wurde zudem in seiner Klasse der beste hessische Schütze, Selina reihte sich in mitten der bereits befindlichen Landeskaderschützinnen ein. Dies alles blieb nicht unbemerkt durch die bei den Wettkämpfen anwesenden Trainer der einzelnen Landeskader, so dass beiden nun eine Einladung zu den stattfinden Kadersichtungen des hessischen Landeskaders ins Haus stehen.
Somit heißt es nun, „Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf“ und es muss weiter hart trainiert werden für Landeskadersichtung, Bezirkskadertraining, Jahrgangsschießen und diverse weitere Wettkämpfe. Zusätzlich zur Disziplin „stehend freihändig“ wird in der kommenden Zeit die Anschlagsart „Dreistellung“ (kniend, liegend, stehend) den Schwerpunkt des Trainings bilden um für weitere Meisterschaften gerüstet zu sein.
Ihr seid mindestens 10 Jahre und wollt auch ein Teil einer erfolgreichen Schützenjugend sein, dann kommt dienstags von 18:30-20:00 ins Sportlerheim des TuS Kemel. Die Jugendtrainer Lisa und Michael freuen sich über jeden neuen Sportler.
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